Das bewegt die (bayerische) Automobilindustrie

Wie schätzen Betriebe ihre aktuelle Lage ein? Welchen Herausforderungen sehen sie sich gegenüber? Wir haben über 800 Betriebe gefragt, was sie aktuell umtreibt und wie sie in die Zukunft blicken.
In aller Kürze
Die Automobil- und Zulieferbranche durchläuft derzeit einen umfassenden Veränderungsprozess. Besonders Produktions- und Zulieferbetriebe bewerten ihre wirtschaftliche Lage eher kritisch – gestiegene Energie- und Rohstoffkosten, neue Wettbewerber und weitreichende Nachhaltigkeitsvorgaben fordern viele Unternehmen heraus. Gleichzeitig eröffnen sich durch Geschäftsfelder in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung von Fahrzeugen und Produktion neue Chancen: Während einige Unternehmen noch von der hohen Nachfrage an Leistungen im Bereich der Kfz-Instandhaltung profitieren, können andere bereits mit ihrem Angebot neuer digitaler Lösungen oder nachhaltiger Produkte punkten. Doch viele Unternehmen haben diese neuen Geschäftsfelder noch nicht erschlossen. Während sich die meisten größeren Betriebe gut aufgestellt fühlen, fehlt es kleineren Betrieben häufig an Ressourcen und Orientierung. Hier setzt unser Netzwerk an – mit konkreten Angeboten, um erste Schritte in Richtung Zukunft zu gehen.
„Digitalisierung im Kerngeschäft wird eine zunehmende Herausforderung (…), weil man [es] entlang der gesamten Wertschöpfungskette fordern wird“
Helmut Ramsauer, Business Transformation Experte
Wirtschaftliche Lage
mehr dazu:
Rund 15 % der Betriebe der bayerischen Automobilbranche bewerten ihre wirtschaftliche Lage aktuell als schlecht bis sehr schlecht. Besonders betroffen sind die Produktion und Zulieferer: Hier stuft jeder vierte Betrieb die Lage kritisch ein. Im Vergleich dazu nimmt der Bereich Handel und Instandhaltung die eigene wirtschaftliche Lage deutlich positiver wahr – nur 14 % sehen hier eine schlechte wirtschaftliche Situation.
Treiber der Veränderung
Das sagen die befragten Unternehmen: "Es gibt ja nicht nur ein Strom- und Fachkräfteproblem, sondern auch ein Rohstoffproblem, die großen Rohstoffhersteller wandern ab und damit sind die Rohstoffe hier teilweise schlecht verfügbar."
- Geschäftsführung

mehr dazu:
Neue internationale Anbieter sowie aktuelle Kriege und Krisen führen zu gestiegenen Energiekosten und einem verstärkten Wettbewerbs- und Kostendruck. Davon sind Zulieferbetriebe (noch) deutlich stärker betroffen als Betriebe aus dem Bereich Handel/ Instandhaltung. Zu den größten wirtschaftlichen Herausforderungen zählen der gestiegene Kostendruck, erhöhte Energiekosten und gestiegene Nachhaltigkeitsanforderungen. Zudem sind vor allem Zulieferer und Hersteller mit einem Rückgang der Nachfrage und erhöhten Rohstoffkosten konfrontiert. Das macht es für Betriebe besonders herausfordernd, sich proaktiv auf die Zukunft auszurichten.
Transformation angehen

Das sagen die befragten Unternehmen: "Wir wollen keine Trends übersehen und den Blick in die Zukunft nicht verlieren. Wir haben uns eine klare Vision gesteckt, eine Mission." - Betriebsleitung "Wir haben ein paar Kennzahlen: Was wollen wir in welchem Jahr erreichen? Was sollen die Topkunden sein? Wir haben auch ein Zielbild, was eine Organisationsstruktur können sollte. Aber so eine Strategie in Halbjahres-Schritten, das wird noch ein bisschen dauern." - Schichtleitung
mehr dazu:
Insgesamt fühlen sich die Betriebe gut vorbereitet, um künftige tiefgreifende Veränderungen anzugehen. Aber auch ein Fünftel der Kleinstbetriebe und immerhin 10 Prozent der kleinen Betriebe fühlen sich überhaupt nicht oder eher nicht fähig, künftige Veränderungen erfolgreich zu bewältigen.
Und jetzt?
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Datengrundlage
Eigene Auswertung (f-bb)
Telefon/Online-Befragung von 878 bayerischen Betrieben der Automobil- und Zulieferbranche im Herbst 2024, gewichtete Ergebnisse
Kontakt: Elisa Gensler (elisa.gensler@f-bb.de)