Das bewegt die (bayerische) Automobilindustrie

Wie schätzen Betriebe ihre aktuelle Lage ein? Welchen Herausforderungen sehen sie sich gegenüber? Wir haben über 800 Betriebe gefragt, was sie aktuell umtreibt und wie sie in die Zukunft blicken.

In aller Kürze

Die Automobil- und Zulieferbranche durchläuft derzeit einen umfassenden Veränderungsprozess. Besonders Produktions- und Zulieferbetriebe bewerten ihre wirtschaftliche Lage eher kritisch – gestiegene Energie- und Rohstoffkosten, neue Wettbewerber und weitreichende Nachhaltigkeitsvorgaben fordern viele Unternehmen heraus. Gleichzeitig eröffnen sich durch Geschäftsfelder in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung von Fahrzeugen und Produktion neue Chancen: Während einige Unternehmen noch von der hohen Nachfrage an Leistungen im Bereich der Kfz-Instandhaltung profitieren, können andere bereits mit ihrem Angebot neuer digitaler Lösungen oder nachhaltiger Produkte punkten. Doch viele Unternehmen haben diese neuen Geschäftsfelder noch nicht erschlossen. Während sich die meisten größeren Betriebe gut aufgestellt fühlen, fehlt es kleineren Betrieben häufig an Ressourcen und Orientierung. Hier setzt unser Netzwerk an – mit konkreten Angeboten, um erste Schritte in Richtung Zukunft zu gehen.

„Digitalisierung im Kerngeschäft wird eine zunehmende Herausforderung (…), weil man [es] entlang der gesamten Wertschöpfungskette fordern wird“
Helmut Ramsauer, Business Transformation Experte

Wirtschaftliche Lage

Balkendiagramm zur wirtschaftlichen Selbsteinschätzung von Betrieben der bayerischen Automobilbranche. Betriebe aus dem Handel und der Instandhaltung bewerten ihre Lage überwiegend als gut oder sehr gut, während Produktions- und Zulieferbetriebe häufiger eine kritische Lage angeben.

Das sagen die befragten Unternehmen: 

"Es ist gerade im Moment die Angst da, wie es weitergeht. Obwohl die Firma sehr gut dasteht" - Personaler*in

"Aktuell wären wir froh, wenn wir den Umsatz halten könnten, den wir die letzten zwei Jahre hatten"  - Geschäftsführung

mehr dazu:

Rund 15 % der Betriebe der bayerischen Automobilbranche bewerten ihre wirtschaftliche Lage aktuell als schlecht bis sehr schlecht. Besonders betroffen sind die Produktion und Zulieferer: Hier stuft jeder vierte Betrieb die Lage kritisch ein. Im Vergleich dazu nimmt der Bereich Handel und Instandhaltung die eigene wirtschaftliche Lage deutlich positiver wahr – nur 14 % sehen hier eine schlechte wirtschaftliche Situation.

Treiber der Veränderung

Das sagen die befragten Unternehmen:

"Es gibt ja nicht nur ein Strom- und Fachkräfteproblem, sondern auch ein Rohstoffproblem, die großen Rohstoffhersteller wandern ab und damit sind die Rohstoffe hier teilweise schlecht verfügbar."
- Geschäftsführung

Balkendiagramm zeigt die größten wirtschaftlichen Herausforderungen für Betriebe der Automobilbranche. Besonders häufig genannt werden gestiegener Kostendruck, erhöhte Energiekosten und Nachhaltigkeitsanforderungen – letztere mit stärkeren Auswirkungen auf Produktions- und Zulieferbetriebe.
mehr dazu:

Neue internationale Anbieter sowie aktuelle Kriege und Krisen führen zu gestiegenen Energiekosten und einem verstärkten Wettbewerbs- und Kostendruck. Davon sind Zulieferbetriebe (noch) deutlich stärker betroffen als Betriebe aus dem Bereich Handel/ Instandhaltung. Zu den größten wirtschaftlichen Herausforderungen zählen der gestiegene Kostendruck, erhöhte Energiekosten und gestiegene Nachhaltigkeitsanforderungen. Zudem sind vor allem Zulieferer und Hersteller mit einem Rückgang der Nachfrage und erhöhten Rohstoffkosten konfrontiert. Das macht es für Betriebe besonders herausfordernd, sich proaktiv auf die Zukunft auszurichten.

Transformation angehen

Diagramm zur Selbsteinschätzung der Transformationsfähigkeit nach Betriebsgröße. Größere Betriebe fühlen sich häufiger gut aufgestellt für Veränderungen, während Kleinstbetriebe häufiger Zweifel äußern.

Das sagen die befragten Unternehmen:

"Wir wollen keine Trends übersehen und den Blick in die Zukunft nicht verlieren. Wir haben uns eine klare Vision gesteckt, eine Mission." - Betriebsleitung

"Wir haben ein paar Kennzahlen: Was wollen wir in welchem Jahr erreichen? Was sollen die Topkunden sein? Wir haben auch ein Zielbild, was eine Organisationsstruktur können sollte. Aber so eine Strategie in Halbjahres-Schritten, das wird noch ein bisschen dauern."  - Schichtleitung

 

mehr dazu:

Insgesamt fühlen sich die Betriebe gut vorbereitet, um künftige tiefgreifende Veränderungen anzugehen. Aber auch ein Fünftel der Kleinstbetriebe und immerhin 10 Prozent der kleinen Betriebe fühlen sich überhaupt nicht oder eher nicht fähig, künftige Veränderungen erfolgreich zu bewältigen.

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Datengrundlage

Eigene Auswertung (f-bb)

Telefon/Online-Befragung von 878 bayerischen Betrieben der Automobil- und Zulieferbranche im Herbst 2024, gewichtete Ergebnisse

Kontakt: Elisa Gensler (elisa.gensler@f-bb.de)

Autorin

Elisa
+49 (0)911 / 27779-83
elisa.gensler@f-bb.de

wissenschaftliche Mitarbeiterin

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  • Betriebsbefragung
  • Trends & Treibern
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Der Umbruch in der Automobilindustrie führt zu erheblichen Veränderungen bei Geschäftsmodellen, Produkten, Beschäftigung und Kompetenzanforderungen. Dieser Beitrag ist das Ergebnis der Auswertung von 38 einschlägigen Studien.

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Machen bald alles Roboter mit künstlicher Intelligenz? Sicher nicht. Doch wir brauchen neue Qualifikationen und Kompetenzen, um die Veränderungen in der Arbeit mit zu gestalten. Was in den nächsten Jahren wichtig wird, wurde für die Studie „Future Skills“ untersucht. Die zentralen Ergebnisse stellt Dr. Stefan Baron, Geschäftsführer der AgenturQ, in diesem Podcast aus dem Projekt transform_EMN vor.

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